Reaktionen auf Baby Nr. 2

Veröffentlicht am 29. April 2024 um 11:36

 

Papa C. Und ich haben beide Geschwister zu denen wir einen etwas größeren Altersabstand haben (7 Jahre), deswegen entschieden wir uns bewusst dafür einen kleineren Abstand für unsere Kinder zu wählen.
Nach all den Problemen und Hindernissen, die wir nach der Geburt hatten, kam bei uns beiden sofort der Wunsch nach einem zweiten Kind. Der Löwenjunge schlief eine Woche durch und wir dachten, „ach, das kriegen wir auch nochmal hin.“ Ich glaube nach dieser Woche ist es bis heute nicht mehr vorgekommen, dass der Löwenjunge eine ganze Woche durchgeschlafen hat.
Nun stand ich da, im Badezimmer wieder mit diesem Test in der Hand und wieder wusste ich innerlich schon, dass ich diesen Test eigentlich gar nicht bräuchte. Auch dieses Mal zeigte er sofort zwei Striche und diesmal war es ein anderes Gefühl. Beim ersten Mal kamen so viele Gefühle auf einmal, von Freude zu Angst war alles dabei. Und dieses Mal? Dieses Mal war nur die Freude da, keine Angst oder Zweifel.

Nachdem ich mir beim Löwenjungen viel Mühe gegeben hatte es dem Papa zu sagen, wurde es beim Löwenmädchen kurz und knackig gehalten, ungewollt. Ich saß noch im Badezimmer, Papa C. Klopfte an die Tür, kam rein und sah dann natürlich gleich den Test. Wie romantisch. 
Das unsere Eltern und Großeltern vielleicht etwas überrascht wären dachten wir uns, obwohl sie eigentlich von Anfang an wussten, dass wir nicht ewig mit dem zweiten Kind warten wollten.
Wir versuchten, genauso wie beim Löwenjungen, es mit kleinen Gesten unserer Familie zu erzählen, sogar teilweise mit denselben und doch hielt sich die Freude sehr in Grenzen. Die Freude war bei allen sehr verhalten, sogar teilweise erzwungen. Wir mussten uns regelrecht rechtfertigen bzw. hatte man sofort das Gefühl, dass man sich zu rechtfertigen hat. Wir wüssten nicht was auf uns zu käme und nein, dass wussten wir nicht, aber wir hatten uns dazu entschieden und wollten unsere Freude so gerne mit unserer Familie teilen.
Selbst beim Frauenarzt und in der Hebammenpraxis kamen Fragen, was denn passiert wäre oder ob das so geplant gewesen wäre. Komische Blicke in den Krabbelgruppen und auf der Straße und immer dieses Gefühl sich rechtfertigen zu müssen. Sobald das erste Kind ein gewisses Alter erreicht hat, fragen alle nur wie es mit einem zweiten Kind aussieht und entspricht man dann einfach nicht der Norm mit 2-4 Jahren Altersunterschied wird man gleich verurteilt. So nach dem Motto, ob man nicht verhüten könne.
Da ich so gerne in den Austausch mit anderen Müttern gekommen wäre, habe ich viel gegoogelt, war in vielen Foren unterwegs und habe am Ende nie was, für mich, richtiges gefunden. Entweder waren die Einträge schon paar Jahre her oder es gab keine netten oder hilfreichen Kommentare oder Antworten. Nur, ich kenne jemanden der jemanden kennt oder „Na, das ist ja sportlich.“, „ich hätte so einen Abstand ja nicht gewählt“, „das wird richtig hart“.

Natürlich bin ich in den Austausch mit anderen Müttern gekommen, die auch schon ältere Kinder hatten, aber auch heute merke ich, dass es einfach nicht das Selbe ist. Vielleicht in 2-3 Jahren, aber jetzt sind die Unterschiede einfach noch zu groß. 

Wenn ich so an die Zeit zurück denke, mit der Verkündung und der Schwangerschaft an sich, habe ich doch in irgendeiner Weise ein Schuldgefühl, dem Löwenmädchen gegenüber. Obwohl sie jetzt alle genauso lieben wie ihren großen Bruder, bin ich doch etwas traurig, dass sie am Anfang nicht diese Zustimmung und Freude der anderen bekommen hat. Doch diese Schuldgefühle und vielleicht auch diese Enttäuschung meinerseits sind ja in irgendeiner Form Probleme dich ich habe und nicht meine Tochter. Denn das Löwenmädchen wurde mit offenen Armen empfangen und sofort von allen geliebt und genauso verwöhnt wie ihr Bruder. 


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